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Alterstorheiten

Der Heldenbegriff im Wandel der Zeit – Warum uns der „Held“ genommen wurde

Während der Diskussion im Abschluss an meine Lesung zum Buch „Die Erben der Legenden“ musste ich feststellen, dass der Begriff des „Helden“ überwiegend negativ bewertet wurde. Während auf der einen Seite die Trägheit der Masse bedauert wurde, fehlte anscheinend der Glaube an eine neue Leitfigur, die als Instanz moralischer, politischer oder gesellschaftlicher Veränderung eben diese „träge Masse“ mobilisieren und/oder gar anführen könnte. Meine Frage lautete deshalb „Warum?“ Wie ist es gelungen den Heldenbegriff derart als naiv oder gar obsolet darzustellen. Hier mein Versuch der Klärung: Die Gestalt des Helden – einst Leitfigur ganzer Epochen, Verkörperung gesellschaftlicher Ideale und moralischer Orientierungspunkt – scheint in unserer Gegenwart fundamental in Frage gestellt. Wo frühere Generationen noch klare Vorstellungen von Heldentum teilten, beobachten wir heute eine tiefgreifende Ambivalenz. Der klassische Held ist weitgehend verschwunden; an seine Stelle traten differenzierte, oft widersprüchliche Konzepte, die das Heroische entweder dekonstruieren oder völlig neu definieren. Diese Entwicklung ist weder zufällig noch isoliert zu betrachten – sie spiegelt fundamentale gesellschaftliche Transformationsprozesse wider, die das kollektive Verständnis von Tugend, Moral und Vorbildfunktion nachhaltig verändert haben. Die gezielte Demontage potentieller Leitfiguren: Fallbeispiele und Mechanismen Muster der Heroisierung und Deheroisierung in der Gegenwart Die Frage, warum uns der „Held“ als Leitfigur genommen wurde, lässt sich nicht vollständig beantworten, ohne konkrete Mechanismen der Demontage potentieller Leitfiguren zu analysieren. Ein genauer Blick auf zeitgenössische Prozesse öffentlicher Meinungsbildung offenbart systematische Muster der Deheroisierung, die sich an zahlreichen Fallbeispielen beobachten lassen.Der Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger beschreibt in seiner „Theorie der Skandalisierung“, wie mediale Berichterstattung selektiv bestimmte normative Verletzungen fokussiert und damit… Weiterlesen »Der Heldenbegriff im Wandel der Zeit – Warum uns der „Held“ genommen wurde

Mein Buch: Die Erben der Legenden

In meinem neuen Buch „Die Erben der Legenden – Deutsche Mythen im Spiegel der Gegenwart“ befasse ich mich mit der Bedeutung unserer Mythen, Legenden und Sagen. Offensichtlich erinnern sich Menschen in Zeiten von Unruhe, Chaos und Unsicherheit immer wieder dieser Erzählungen, die weit mehr sind als bloße Geschichten. Sie enthalten Gemeinschaft, Erklärungsmetaphern und Handlungsanleitungen, die uns aufzeigen können, was zu tun ist, wie und warum. Hier eine Leseprobe: Aus dem Vorwort: Die Beschäftigung mit Mythen eröffnet einen Zugang zur tiefenpsychologischen und kulturellen Dimension des Menschseins. Sie zeigt, dass wir als moderne Menschen nicht so weit entfernt sind von unseren Vorfahren, wie wir oft glauben. In den Erzählungen von Prometheus, der den Göttern das Feuer stiehlt, oder von Ikarus, der an seinem Übermut scheitert, spiegeln sich Erfahrungen, die uns bis heute prägen: der Wunsch nach Erkenntnis, die Angst vor Strafe, die Sehnsucht nach Freiheit, die Gefahr der Hybris. Mythen erzählen von den Schattenseiten und den Möglichkeiten des Menschseins – und sie tun dies in einer Bildsprache, die sich rationaler Argumentation oft entzieht, dafür aber unmittelbar wirkt. Indem wir uns den Mythen zuwenden, begegnen wir nicht nur fremden Welten, sondern auch uns selbst. Ihre Bilder und Motive sind Teil unseres kollektiven Unbewussten, sie formen unsere Träume, Ängste und Sehnsüchte. Wer die alten Geschichten erzählt, erzählt immer auch von den Fragen und Konflikten seiner eigenen Zeit. In diesem Sinne sind Mythen nie wirklich vergangen. Sie leben fort, verändern sich, passen sich an, tauchen in neuen Formen und Medien auf. Ihre Überlebensfähigkeit verdanken sie ihrer Vielschichtigkeit und ihrer Fähigkeit,… Weiterlesen »Mein Buch: Die Erben der Legenden

42 ist tatsächlich die Antwort! – Ein Augenzwinkern

Seit Anbeginn der Menschheit treibt uns eine Frage um, die weder durch Wissenschaft noch durch Philosophie endgültig beantwortet werden konnte: Was ist der Sinn des Lebens? Zwischen Sternenstaub und Steuererklärung suchen wir nach Bedeutung – und stoßen dabei oft auf mehr Fragen als Antworten. Letztendlich aber stoßen wir dabei an unsere Grenzen, und auf die Zahl 42. Wenn wir die Zahl 42 nicht bloß als literarisches Artefakt betrachten, sondern als ein Konzept, das sich durch verschiedene Disziplinen zieht, betreten wir ein faszinierendes Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Philosophie und der ewigen Suche des Menschen nach seiner Bedeutung. Die 42 – so nüchtern sie wirkt – ist ein Prisma, durch das sich fundamentale Fragen des Daseins brechen lassen. Sie steht nicht nur für eine fiktive Antwort, sondern für die epistemologische Struktur unserer Wissenssuche selbst. Beginnen wir mit der Mathematik, der Sprache des Universums. In der Zahlentheorie ist 42 eine sogenannte prätentiöse Zahl: zusammengesetzt aus mehreren Faktoren (1, 2, 3, 6, 7, 14, 21) ergibt sich eine Summe von 96, also mehr als das Doppelte ihrer selbst. Ein Hinweis darauf, dass 42 mehr ist, als sie zu sein vorgibt? Vielleicht. In der Gruppentheorie taucht sie als Anzahl symmetrischer Operationen in bestimmten Konfigurationen auf – und wenn man bedenkt, dass Symmetrie ein fundamentales Prinzip der Natur ist, ergibt sich ein erster Hinweis: Vielleicht ist das Vorkommen der Zahl 42 kein Zufall, sondern eine Zahl, die die inhärente Ordnung in einem scheinbar chaotischen Kosmos repräsentiert. Doch wenden wir uns der Philosophie zu, der Königsdisziplin der Frage. Seit Sokrates fragen wir nicht… Weiterlesen »42 ist tatsächlich die Antwort! – Ein Augenzwinkern