Man studiere das eine oder andere Orchideenfach, blase sein Ego bis zum bersten auf und nenne sich selbst Künstler. Man nutze Begriffe wie Sturmtruppe, „Köpfe platzen“, Komplize, politische Schönheit, aggressiver Humanismus, man „schlage ein wie Bomben“, lüge schlecht aber hemmungslos, fälsche Dokumente (siehe unten) nach Belieben. Man ernenne sich zur „informellen Bundeskanzlerin„, oder zum „Eskalationsbeauftragten“ etc. und schon wird über einen geschrieben und geredet. Zu meiner Zeit genügten noch Nietzsche-Zitate um die holden Maiden zu beeindrucken. Das pubertäre Spiel mit dem schönen Schauer.
Wenn man sich die Website dieser Pseudo-Kunsthipster anschaut, beginnt man sich unweigerlich für deren Psychoanalyse zu interessieren. Sie (die Website) ist infantil, gewollt, platitüd und aufgebläht. Diese „Komplizen“ sind spätpubertierende Wortspieler, die ihren Spielplatz dort gefunden haben, wo ihnen ihr Medium nicht mehr in die Quere kommt – in der Vergangenheit. Wie verwöhnte Kinder glauben sie alles darin gehöre ihnen und die Welt existiere nur, um ihr Bedürfnis nach Beachtung zu stillen. Sie wissen nichts von den Leistungen oder den Opfern derer, die sie so gern für ihre mentalen Flatulenzen benutzen. Die sind für sie nur Material ohne jeden Eigenwert oder Bedeutung.
Das Zentrum für Politische Schönheit ist die radikale Form des Humanismus: eine Sturmtruppe zur Errichtung moralischer Schönheit, politischer Poesie und menschlicher Großgesinntheit. Das Zentrum ist eine Verschmelzung der Macht der Phantasie und der Macht der Geschichte. Grundüberzeugung ist, dass die Lehren des Holocaust durch die Wiederholung politischer Teilnahmslosigkeit, Flüchtlingsabwehr und Feigheit annulliert werden und dass Deutschland aus der Geschichte nicht nur lernen, sondern auch handeln muss.
Zitat: politicalbeauty.de
Hipster, die Moral & das liebe Geld …
Was interessieren da schon die Meinungen und Auffassungen der Juden (oder hier …) und Nachfahren der von den Nationalsozialisten Ermordeten. Wie damals schon die Nationalsozialisten, eignet man sich mit deutscher Chuzpe die Deutungshoheit über deren Schicksale an. Man weiß schließlich „was gut für unsere Juden ist„. Es geht um eigenes Selbstwertgefühl und um eigene Pfründe. Da darf dann eine Merchandise-„Weihnachtsaktion“ in diesem Zusammenhang nicht fehlen. Tatsächlich? Juden und Weihnachten?
Wird es unangnehm konkret, rudert man zurück, entschuldigt sich halbherzig und unterschreibt Unterlassungserklärungen. Wohlweislich verfügt man über eine Rechtsabteilung. Selbst geht man kein Risiko ein, erbringt keine Opfer. „Aktionen“ verteidigt man nicht als Kunst. „Überzeugungen“ vertritt man nicht. Warum etwas riskieren für Etwas, von dem nichts weiß: Charakter, Überzeugungen und dem aufrechten Gang.
Bei Anderen ist man da schon großzügiger. Da darf dann schon mal der Arbeitgeber über AfD-Anhänger informiert und zu Entlassungen aufgefordert werden. Ist doch nur Kunst. Ist doch für das Gute. Was interessieren da demokratische Rechte, was gehen einem die Familien und deren Einkünfte an. Das eigene Einkommen ist da näher, als das Hemd der anderen.
Demokratische Rechte gelten ausschließlich für sie selbst. Nämlich dann, wenn man mal wieder hinter ihnen Schutz suchen muss. „Freiheit der Kunst.“ – Freiheit? Kunst? Tatsächlich?
Von Schamlosigkeit, Anmaßung und nichts als Geschwätz …
„Wir sammeln keine Unterschriften. Wir machen Leuten, die an Menschenrechtsverletzungen verdienen, das Leben zur Hölle.“
Zitat: Stefan Pelzer
So tönt Herr Pelzer (der CEO) vollmundig auf der benannten Website. Tatsächlich Herr Pelzer? Dann fangen Sie doch einmal bei sich an. Sie loben 25.000 € je Denunziation aus? Sie kassieren 50,00 € für einen Trophäenwürfel mit der Asche von Holocaust-Opfern? Wenn Sie dann noch die finanziellen Unterstützungen von den Linken in Betracht ziehen, dürfen Sie davon ausgehen, dass die Gelder aus einem meschenrechtsversletzenden System stammen. Sie machen Geschäfte mit Menschenrechtsverletzungen. Bitte beginnen Sie sich das eigene Leben zur Hölle zu machen!
Sie haben ein gut alimentiertes Geschäftsmodell für sich entdeckt, wie viele andere links-rote Projekte auch. Sobald man Ihre Aktionen einsiedet, bleibt als Bodensatz nur das Geld. Bisher haben Ihre unreifen Übergriffigkeiten keiner rechtlichen Prüfung stand gehalten. Immer sind Sie zurück gerudert. Immer gerieten Sie in Erklärungs-, und Rechtfertigungsnotstand. Wo blieb da Ihre revolutionär-künstlerische Message? Wo blieb da Ihre politische Standhaftigkeit? Also doch nichts mit „Sturmtruppe“, eher Spielkameraden in einem zu großen Sandkasten.
Holocaust als Merchandising-Projekt …
Ob die Stelen mit der Asche von Juden – denen Sie nicht die Totenruhe gönnen, die Mauertoten, oder die „Weiße Rose“ – wenn es um Ihr Geschäft ist Ihnen nichts heilig. Sie glauben das Recht zu haben, jeden Teil der Geschichte denunzieren und für Ihre Zwecke mißbrauchen zu dürfen.
Man wäre nicht die neue Strumtruppe, wenn man nicht auch noch die Erinnerung an den Holocaust in handlicher und künstlerisch-esthätischer Form vermarkten würde. Bereits für 50,00 € verhökern Sie einen echten Judenasche-Trophäenwürfel – tja das reaktionäre Hirschgeweih an der Wand hat ausgedient. Sie maßen sich in deutscher Grossmannssucht Eigentumsrechte an, denn „Unsere Arbeit macht euch frei!“?
Stimmen des Entsetzens werden laut …
Das Zentrum für politische Schönheit (ZPS) fällt oft und gerne durch besonders kontroverse Aktionen auf. Wenig überraschend sind dem Kollektiv dabei Dinge wie Pietät und die Würde der Naziopfer vollkommen egal, wenn man sich nur im Duktus der eigenen moralischen Überheblichkeit wälzen kann und so haben sie es nun geschafft sich selbst noch weiter zu unterbieten. siehe hier …
Quelle: Ruhrbarone
Mir ist sehr nach strafbaren Unflätigkeiten gegenüber dem »Zentrum für politische Schönheit« zumute, aber davon hätte niemand etwas. Lieber verweise ich auf diesen Text der wie immer famosen @LilaR (Anm. d. Red.: bitte unbedingt lesen) zu der Angelegenheit. https://t.co/WBkrPLOPM6— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) December 3, 2019
Quelle: Spiegel
„Falls es sich tatsächlich um die Asche von in der Shoah Ermordeten handeln sollten, wäre dies eine strafbare Verletzung der Totenruhe. (§ 168 StGB). Dies behaupten die Aktivisten vom Zentrum für Politische Schönheit (ZPS)“, twitterte Beck.
Quelle: Spiegel
Es werden also die Leichenteile der brutal Ermordeten, denen das Grab verweigert wurde, jetzt zum Zapfenstreich gegen die AfD eingesetzt? Wie weit kann man tote Juden noch instrumentalisieren? Bürgerrechte, Menschenwürde, Haare, Schuhe und Goldzähne wurden ihnen genommen, die Kinder entrissen, die Arbeitskraft ausgenutzt, sie wurden brutal gedemütigt und entwürdigt, bevor sie ermordet wurden – und sie haben keine Gräber. Die Erde, in der ihre Asche ruht, ist für Juden aus aller Welt ein Ort, an dem sie der Toten gedenken.
Quelle: Rungolt…
Der Dilettantismus ist ebenso untüchtig wie die Kunst. Wenn er sich nicht mit der Geldgier verbündet hätte, würde das Publikum auch von ihm nichts wissen.
Zitat: Karl Kraus