
Eine politische Orientierung nimmt in letzter Zeit besonders an Fahrt auf: der Patriotismus. Ihr gegenüber steht eine zunehmend unter „Beschuss“ geratende und an Einfluss verlierende Europäischen Union, in der traditionelle nationale und konservative Kräfte herausgefordert und diskreditiert werden. Was einst als konservativer Grundwert innerhalb nationalstaatlicher Politik galt, wird zunehmend zu einem transnationalen Netzwerk politischer Verbundenheit. Eine der prominentesten Bühnen dieser Bewegung ist die Conservative Political Action Conference (CPAC), die seit ihrer Entstehung 1974 in den Vereinigten Staaten den konservativen und rechten Diskurs prägt. Die europäische Version – CPAC Hungary – hat sich in den letzten Jahren als ein bemerkenswertes Pendant etabliert, das 2025 in Budapest eine neue Dimension erreichte.
Die CPAC Hungary 2025 steht nicht nur unter dem Stern wachsender konservativer Kooperation, sondern auch im Zeichen politischer Reibung, gesellschaftlicher Spannungen und einer strategischen Neupositionierung patriotischer Kräfte in Europa. Die Konferenz fungiert als Netzwerk für jene Akteure, die sich als Verteidiger traditioneller, konservativer und nationaler Werte gegen die vorherrschenden Narrative von Globalisierung, Multikulturalismus und liberaler Hegemonie verstehen. Im Mittelpunkt standen und stehen Reden, Netzwerke und strategische Allianzen, die das Ziel verfolgen, konservative Bewegungen global zu vernetzen – mit Budapest als ideologischem Zentrum.
CPAC Hungary 2025 im Überblick: Herkunft und Entwicklung
Die CPAC Hungary ist ein Ableger der traditionsreichen US-amerikanischen CPAC, die von der American Conservative Union (ACU) organisiert wird. Sie versteht sich als Plattform für konservative Politiker, Meinungsführer und Aktivisten, um Ideen auszutauschen, Allianzen zu schmieden und neue Agenden zu setzen. Seit 2022 findet die ungarische Ausgabe regelmäßig in Budapest statt – nicht zufällig unter der Ägide von Premierminister Viktor Orbán und seiner Partei Fidesz, die als Aushängeschild eines souveränistischen Konservatismus gilt.
Bereits bei der Premiere wurde deutlich, dass hier mehr als nur nationale Selbstvergewisserung stattfand. Vielmehr bot sich die Bühne für internationale Redner aus den USA, Österreich, Deutschland, Brasilien, Georgien, Slovakei und anderen Ländern, die alle eine Gemeinsamkeit eint: die Ablehnung liberaler Globalisierungsnarrative zugunsten einer politischen Vision, die nationale Souveränität, christliche Werte und kulturelle Identität ins Zentrum stellt.
Bereits die 2024er Ausgabe der CPAC Hungary hatte daher nicht nur programmatischen, sondern auch symbolischen Charakter. Sie war eine Manifestation der ideologischen Achse zwischen konservativen Bewegungen in Ost und West – und ein klarer Versuch, Budapest als kulturelles Zentrum einer neuen, patriotischen Renaissance zu etablieren.
Ein neuer Höhepunkt für die internationale patriotische Bewegung
Die Conservative Political Action Conference (CPAC) Hungary 2025, die am 29. und 30. Mai 2025 in Budapest stattfand, markierte einen bedeutenden Moment für die internationale konservative Bewegung. Unter dem Motto „The Age of Patriots“ versammelten sich führende Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, um ihre Visionen für ein souveränes und traditionelles Europa zu teilen.
Alice Weidel, Co-Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), nutzte ihre Rede, um die politische Situation in Deutschland scharf zu kritisieren. Sie bezeichnete die AfD als „die führende patriotische Partei in Deutschland“, die vom Establishment gefürchtet werde. Besonders hob sie hervor, dass der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen die AfD während seiner Amtszeit nicht überwachen ließ, was sie als Zeichen politischer Fairness würdigte. Weidel lobte den ungarischen Premierminister Viktor Orbán als „Leuchtfeuer der Freiheit“ und betonte die Notwendigkeit, sich gegen die Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ durch das Bundesamt für Verfassungsschutz zu wehren.
Der ungarische Premierminister Viktor Orbán eröffnete die Konferenz mit einer leidenschaftlichen Rede, in der er die Bedeutung nationaler Souveränität und christlicher Werte betonte. Er stellte einen „patriotischen Plan“ vor, der darauf abzielt, die Europäische Union zu reformieren und gegen zentrale EU-Initiativen wie gemeinsame Besteuerung und Schuldenaufnahme sowie die Mitgliedschaft der Ukraine in der EU Stellung zu beziehen. Orbán rief dazu auf, Europa „von Migranten zurückzuerobern“ und Bildung auf nationale Prinzipien zu gründen. Er unterstützte auch den polnischen nationalistischen Präsidentschaftskandidaten Karol Nawrocki und betonte die Notwendigkeit einer transnationalen patriotischen Allianz.
Auch der slowakische Premierminister Robert Fico sprach sich in seiner Rede gegen die zunehmende politische Zentralisierung der Europäischen Union aus. Er betonte die Bedeutung der nationalen Souveränität und warnte davor, dass die EU die Interessen einzelner Mitgliedsstaaten unterdrücke. Fico lobte Viktor Orbán und Donald Trump für ihren Einsatz für nationale Interessen und kritisierte die EU für ihre Haltung gegenüber Russland und die geplante Beendigung der Importe von russischem Erdgas bis 2027.
Irakli Kobachidse, der georgische Premierminister, war ebenfalls unter den Rednern der CPAC Hungary 2025. In seiner Rede betonte er die Bedeutung nationaler Identität und Souveränität für Georgien. Er sprach sich gegen externe Einflüsse aus, die die traditionelle Werteordnung seines Landes bedrohen könnten, und unterstrich die Notwendigkeit, die georgische Kultur und Religion zu bewahren. Kobachidse betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Ländern, um gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen.
Die CPAC Hungary 2025 zeigte deutlich den wachsenden Schulterschluss zwischen konservativen und patriotischen Kräften in Europa und darüber hinaus. Die Reden von Alice Weidel, Viktor Orbán, Robert Fico und Irakli Kobachidse unterstrichen die gemeinsame Ablehnung von supranationalen Strukturen, die als Bedrohung für nationale Souveränität und traditionelle Werte angesehen werden. Die Konferenz diente als Plattform für den Austausch von Ideen und Strategien, um eine alternative Vision für die Zukunft Europas zu fördern.
Péter Szijjártós Rede auf der CPAC Hungary 2025: Vom Verteidigungsmodus zur Offensive
Im Rahmen der CPAC Hungary 2025 trat der ungarische Außenminister Péter Szijjártó mit einer markanten Rede auf, die den Wandel Ungarns von einer defensiven zu einer offensiven Haltung in der internationalen Politik betonte. Er erklärte, dass die konservative Regierung Ungarns nun in der Lage sei, proaktiv ihre Werte und Interessen zu vertreten, insbesondere in den Bereichen Migration, Medienfreiheit und Kinderschutz.
Szijjártó kritisierte die Europäische Union scharf und warf ihr vor, die nationale Souveränität Ungarns zu untergraben. Er betonte die Notwendigkeit, die Kontrolle über die ungarischen Medien zu behalten und äußerte Bedenken hinsichtlich ausländischer Einflüsse auf die ungarische Zivilgesellschaft.
Ein zentrales Thema seiner Rede war die Ablehnung der sogenannten „Gender-Ideologie“. Szijjártó sprach sich gegen die Verbreitung dieser Ideologie aus und betonte die Bedeutung traditioneller Familienwerte. Er forderte eine stärkere Betonung nationaler Identität und christlicher Werte in der Bildungspolitik.
In Bezug auf die internationale Politik äußerte Szijjártó Kritik an der Haltung westlicher Länder gegenüber dem Ukraine-Konflikt. Er warf ihnen vor, den Krieg zu verlängern, anstatt auf Frieden hinzuarbeiten, und betonte die Notwendigkeit eines sofortigen Waffenstillstands und von Friedensverhandlungen.
Abschließend rief Szijjártó zu einer verstärkten Zusammenarbeit konservativer Kräfte in Europa auf, um gemeinsame Werte zu verteidigen und die nationale Souveränität zu wahren. Er betonte, dass Ungarn bereit sei, eine führende Rolle in diesem Prozess zu übernehmen.
Szijjártós Rede auf der CPAC Hungary 2025 unterstrich die Entschlossenheit der ungarischen Regierung, ihre konservativen Werte aktiv zu vertreten und sich gegen wahrgenommene Bedrohungen durch supranationale Institutionen zu wehren.
Von der Defensive zur Offensive: Der strategische Wandel patriotischer Bewegungen auf der CPAC Hungary 2025

Die CPAC Hungary 2025 war nicht nur eine Zusammenkunft gleichgesinnter konservativer Politiker und Intellektueller, sondern ein Meilenstein in der strategischen Neuausrichtung patriotischer Bewegungen weltweit. Während sich diese Kräfte in den vergangenen Jahren vor allem als Opfer eines übermächtigen, globalistisch-neoliberalen Mainstreams verstanden – politisch marginalisiert, medial diffamiert, institutionell blockiert – vollzieht sich nun ein spürbarer Paradigmenwechsel: der Übergang von der Defensive zur Offensive. Diese strategische Verschiebung war das übergreifende Leitmotiv zahlreicher Reden und Diskussionsbeiträge während der Konferenz.
Patriotische und konservative Kräfte haben sich in der Vergangenheit vielfach als kulturelle Opposition verstanden, als Gegenmacht zu einem als dominant empfundenen liberalen Establishment in Medien, Bildung, Kultur und Politik. Dieses Selbstverständnis als „Gegenkultur“ wurde lange gepflegt – mit einer Rhetorik des Widerstands und der moralischen Überlegenheit der „Verteidiger der alten Werte“.
Doch auf der CPAC 2025 wurde deutlich: Diese Phase ist vorbei. Vertreter wie Viktor Orbán, Alice Weidel, Péter Szijjártó, Herbert Kickl und Robert Fico sprachen nicht mehr als Außenseiter, sondern als Gestalter. Sie präsentierten sich nicht mehr als Reaktive, sondern als Aktive – als Akteure mit Agenda, Vision und struktureller Strategie. Die neue Devise lautete: Es reicht nicht, die Fehler der Globalisten zu kritisieren – man muss ein eigenes, attraktives Gegenmodell aufbauen und konsequent durchsetzen.
Die strategischen Schwerpunkte der Offensive
- Institutionelle Konsolidierung und kulturelle Infrastruktur
Eines der zentralen Merkmale der neuen Strategie ist der Aufbau und die Sicherung konservativer Institutionen. Dabei geht es nicht nur um politische Parteien, sondern auch um Bildungsstätten (wie die Mathias Corvinus Collegium in Ungarn), Think Tanks, Medienplattformen und juristische Netzwerke.
In Budapest wurde explizit betont, dass politische Macht ohne kulturelle Macht nicht nachhaltig sei. Daher investieren viele patriotische Bewegungen gezielt in die Nachwuchsförderung, alternative Bildungsangebote und eigene Medienkanäle, um langfristig eine konservative Hegemonie aufzubauen – ganz im Sinne von Antonio Gramscis Konzept der kulturellen Vorherrschaft, nur eben in umgekehrter ideologischer Richtung.
- Internationale Vernetzung und Gegenöffentlichkeit
Ein weiterer Aspekt der neuen Strategie ist die bewusste Vernetzung patriotischer Bewegungen über nationale Grenzen hinweg. Die CPAC fungiert dabei als Knotenpunkt. Der Gedanke ist simpel: Wenn der Globalismus international operiert, muss der Patriotismus es auch.
Über gemeinsame Konferenzen, Übersetzungsarbeit, koordinierte Kampagnen und mediale Synergien wird eine Gegenöffentlichkeit geschaffen, die sich nicht länger national isoliert, sondern grenzüberschreitend organisiert. So entstehen Allianzen, die auf Werte wie nationale Souveränität, traditionelle Familienstrukturen, marktwirtschaftlichen Pragmatismus und christlich-abendländische Identität gründen – und sich als Gegenmodell zu liberal-progressiven Netzwerken verstehen.
- Strategische Sprach- und Deutungshoheit
Sprache ist Macht – und patriotische Akteure scheinen diese Einsicht heute besser verstanden zu haben als je zuvor. Auf der CPAC 2025 wurde deutlich, dass man die Begriffshoheit nicht mehr kampflos dem politischen Gegner überlässt. Begriffe wie „Patriotismus“, „Souveränität“, „Volk“, „Freiheit“, „Normalität“ oder „Elternrechte“ werden bewusst mit positiver Bedeutung aufgeladen und in einen klaren politischen Rahmen gesetzt.
Gleichzeitig wird versucht, linke Begriffe – etwa „Vielfalt“, „Toleranz“ oder „Solidarität“ – als leere Schlagworte zu entlarven oder ihnen neue Bedeutungen zu geben. Ziel ist es, die öffentliche Debatte zu verschieben und eine neue kulturelle Normalität zu schaffen, in der konservative Positionen nicht als extrem, sondern als vernünftig, bürgerlich und zukunftsweisend gelten.
Der Bruch mit der Opferrolle: Identität durch Handlung

Ein zentrales Motiv der neuen patriotischen Selbstpositionierung ist die Abkehr von der Opferrolle. Wo in der Vergangenheit häufig ein resignativer Ton mitschwang – Stichwort: „Wir werden unterdrückt, zensiert, ausgegrenzt“ – herrscht heute eine fast missionarische Entschlossenheit.
Diese neue Haltung zeigt sich in mehreren Bereichen:
- Politisch: Man strebt nicht mehr nur die Duldung an, sondern den politischen Machtwechsel – oder in Ungarn: die Konsolidierung bereits eroberter Macht.
- Kulturell: Man will nicht nur bestehende kulturelle Trends kritisieren, sondern eigene Trends setzen – durch Kunst, Film, Bildung und Medien.
- Gesellschaftlich: Man spricht nicht mehr nur für sich selbst, sondern beansprucht, für die „schweigende Mehrheit“ zu sprechen – für all jene, die sich von den politischen Eliten entfremdet fühlen.
Reaktionen und Gegenstrategien
Die Offensive der Patrioten bleibt nicht ohne Reaktion. Zahlreiche liberale und linke Stimmen warnten bereits im Vorfeld der CPAC Hungary 2025 vor einer „Radikalisierung der Rechten“ und sahen in der Konferenz ein Zeichen für die „Erosion demokratischer Werte“. Besonders die enge Verflechtung von Regierung, Medien und konservativen Think Tanks wurde kritisiert – etwa im Hinblick auf Ungarns restriktive Mediengesetze oder den staatlich geförderten Ausbau konservativer Bildungseinrichtungen. Doch gerade diese Kritik wird von patriotischen Kräften als Beleg für die Richtigkeit ihrer Strategie gewertet: Man versteht sich als Stachel im Fleisch eines überdehnten bürokratischen Apparats wie in Brüssel, als Sprachrohr der Entrechteten – und nun, mehr denn je, als politische Alternative mit Regierungsanspruch.
Die Mainstream-Medien zwischen Empörung und Schweigen
Die ersten Reaktionen linker und liberaler Medien auf die CPAC Hungary 2025 fielen überwiegend kritisch aus. Zahlreiche Kommentatoren warnten vor einer zunehmenden Verflechtung rechtspopulistischer Kräfte in Europa und den USA sowie vor einer Erosion demokratischer Normen (?).
So bezeichnete NPR die Konferenz als Ausdruck einer transatlantischen Allianz zwischen der Trump-Bewegung und europäischen Populisten. Besonders Viktor Orbáns Rede, in der er die Wiederwahl Trumps als „Trump-Tsunami“ feierte und die „Woke-Kultur“ kritisierte, wurde als Beleg für eine illiberale Wende gewertet. NPR hob hervor, dass Orbán seit 2010 systematisch die Unabhängigkeit der Justiz und der Medien in Ungarn untergraben habe, was als Modell für autoritäre Tendenzen in anderen Ländern diene.
CBS News berichtete über die enge Zusammenarbeit zwischen US-amerikanischen MAGA-Influencern und europäischen Rechtspopulisten auf der CPAC. Die Teilnahme von Figuren(!) wie Alice Weidel (AfD), Geert Wilders (PVV) und Liz Truss wurde als Zeichen für die wachsende Vernetzung rechter Bewegungen gewertet. Orbáns Unterstützung für den polnischen nationalistischen Präsidentschaftskandidaten Karol Nawrocki wurde als Versuch interpretiert, Einfluss auf die Innenpolitik anderer EU-Staaten zu nehmen.
Die Plattform VSquare.org wies auf die zunehmende Repression gegenüber oppositionellen Kräften in Ungarn hin. Orbáns Regierung beschuldige politische Gegner, „ukrainische Spione“ zu sein, und setze NGOs sowie unabhängige Medien unter Druck. Diese Entwicklungen wurden im Kontext der CPAC als Zeichen für eine autoritäre Konsolidierung der Macht gesehen.
Insgesamt zeichnen die Berichte linker Medien ein Bild der CPAC Hungary 2025 als Plattform für die Stärkung autoritärer und nationalistischer Tendenzen in Europa, unterstützt durch transatlantische Netzwerke. Die Konferenz wird als Warnsignal für die Zukunft der liberalen Demokratien gewertet.
Signalwirkung der CPAC Hungary 2025: Mögliche Konsequenzen für die EU
Die CPAC Hungary 2025 wirkte über die Grenzen Ungarns hinaus wie ein politischer Seismograf. Ihre Inhalte und Symbolik haben nicht nur eine konservative Selbstvergewisserung ermöglicht, sondern senden ein deutliches Signal in Richtung Brüssel. In der Debatte über die Rolle der Europäischen Union unter Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Konferenz eine neue Dynamik entfaltet – sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch innerhalb nationalistischer und konservativer Bewegungen in Europa.
Die CPAC 2025 stellte die bisher deutlichste kollektive Kritik an der politischen Praxis der EU-Spitze dar. Mehrere Sprecher, darunter Viktor Orbán und Péter Szijjártó, sprachen offen von einem „bürokratischen Imperium“, das zunehmend übergriffig agiere und nationale Demokratien aushöhle.
Die explizite Kritik richtete sich gegen:
- Übermäßige Regulierung aus Brüssel
- Finanzielle Erpressung gegenüber missliebigen Regierungen (z. B. die Zurückhaltung von EU-Geldern)
- Ein ideologischer Apparat, der durch NGOs, Gender-Politik und Migrationsvorgaben nationale Souveränität untergrabe
Die Konferenz positionierte sich somit als klare Gegenbewegung zur aktuellen Führung der EU – mit Ursula von der Leyen als Symbolfigur eines überdehnten supranationalen Apparats. Die implizite Botschaft: Eine politisch und moralisch entkernte EU wird zunehmend zur Zielscheibe legitimen Widerstands.
Ein weiteres zentrales Thema war die wachsende Wahrnehmung politischer und finanzieller Korruption innerhalb der EU-Institutionen – insbesondere unter von der Leyens Kommissionsführung. Dabei geht es nicht nur um formaljuristische Verfahren, sondern um ein politisches Klima, das sich durch Intransparenz, Machtkonzentration und politische Seilschaften auszeichnet.
Insbesondere die folgenden Punkte wurden auf der Konferenz angesprochen oder durch Mediennachhall bestärkt:
- Verflechtungen mit der Pharmaindustrie während der Corona-Pandemie, insbesondere durch geheime SMS-Kommunikation mit Pfizer
- Selektive Verteilung von EU-Fördermitteln zur politischen Steuerung oder Sanktionierung nationaler Regierungen
- Mangel an demokratischer Kontrolle bei Entscheidungen zu Migration, Green Deal oder Außenpolitik
Die CPAC fungierte somit als Verstärker einer bereits existierenden EU-Kritik, die nicht aus linkem Anti-Kapitalismus, sondern aus konservativem Ordnungsdenken gespeist wird.
Patriotische Kräfte im Aufwind: Politische Realität oder Strohfeuer?
Die entscheidende Frage lautet: Wird die symbolische Macht der CPAC auch in reale politische Veränderung übersetzt?
Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab:
Patriotische Parteien verzeichnen in vielen EU-Ländern Zulauf – nicht nur in Umfragen, sondern auch durch Wahlerfolge:
- Die AfD in Deutschland nähert sich konstant zweistelligen Ergebnissen, besonders im Osten.
- In Italien regiert Giorgia Melonis Fratelli d’Italia bereits, wenngleich mit pragmatischem Kurs.
- In Frankreich wird Marine Le Pen für die Präsidentschaftswahl 2027 gehandelt.
- In Slowakei ist Robert Fico bereits zurück an der Macht, mit EU-kritischer Rhetorik.
Die CPAC vernetzt diese Kräfte und verleiht ihnen ein gemeinsames Narrativ – was Koalitionen im EU-Parlament wahrscheinlicher Macht. Die nächste Europawahl gilt als Testlauf: Ein signifikanter Zuwachs für rechte und konservative Fraktionen wie die ID (Identität & Demokratie) oder die EKR (Europäische Konservative und Reformer) könnte eine Umgewichtung der Mehrheiten im EU-Parlament bewirken – möglicherweise mit Auswirkungen auf die künftige Kommissionsbesetzung.
Die CPAC Hungary 2025 könnte also rückblickend als der symbolische Moment gelten, in dem die Fragmentierung der liberalen Hegemonie sichtbar wurde. Ob die patriotischen Kräfte in Europa wirklich Macht gewinnen, hängt stark davon ab, ob sie strategisch flexibel bleiben oder sich in dogmatische Reinheitsgebote verlieren.
Die größten Hürden:
- Mangelnde Einigkeit unter Rechten – zu viele persönliche Egos, nationale Eigeninteressen und ideologische Unterschiede
- Misstrauen gegenüber zu radikalen Flügeln – z. B. in Deutschland, wo der Verfassungsschutz die AfD beobachtet
- Mediale Dominanz des linksliberalen Spektrums, das narrative Kontrolle über Migration, Klima und Demokratiefragen behält
Was kommt nach der CPAC 2025? Eine mögliche Entwicklung
Die strategische Reifung der konservativ-patriotischen Bewegungen könnte sich in den kommenden Jahren wie folgt fortsetzen:
- Stärkere parlamentarische Vertretung auf EU-Ebene – mit dem Ziel, eine konservative Sperrminorität aufzubauen
- Koalitionen nationaler Regierungen gegen zentralistische EU-Vorgaben, z. B. bei Migration, Landwirtschaft und Sozialpolitik
- Ausbau alternativer Mediennetzwerke zur Gegensteuerung der Deutungshoheit etablierter Medien
- Langfristiges Ziel: Rückführung der EU in eine Union souveräner Nationalstaaten mit minimaler zentraler Bürokratie – zurück zu den Prinzipien von Subsidiarität und kultureller Selbstbestimmung
Die CPAC Hungary 2025 hat zweifellos eine neue Ära konservativer Selbstbehauptung eingeläutet. Die patriotischen Kräfte Europas sind nicht mehr marginalisiert – sie sind strukturell vernetzt, rhetorisch gewachsen und strategisch orientiert. Die Chancen auf reale politische Durchsetzung steigen – doch ihr Erfolg hängt entscheidend von innerer Geschlossenheit, strategischem Pragmatismus und einer tragfähigen Vision für die Nach-EU-Ordnung ab.
Die CPAC hat das Signal gesendet – ob daraus ein tatsächlicher Umbruch wird, entscheiden die kommenden Wahlen. Und nicht zuletzt: die Bürger selbst.
Internationale Auswirkungen der strategischen Neuausrichtung im EU-Kontext und transatlantischen Verhältnis
Die CPAC Hungary 2025 wird nicht nur nationale oder europäische Debatten beeinflussen, sondern einen Wendepunkt im globalen politischen Diskurs konservativer und patriotischer Bewegungen markieren. Diese strategische Neuausrichtung – weg von einer reaktiven Haltung, hin zu einer aktiven, machtorientierten Position – entfaltet eine spürbare internationale Wirkung. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen zwei Dimensionen: die europäische Integration und das transatlantische Beziehungsgeflecht zwischen Europa und den USA.
Im EU-Kontext: Eine tektonische Verschiebung in der politischen Grundordnung
Die EU steht vor einer Herausforderung, wie sie sie seit ihrer Gründung nicht mehr erlebt hat: Die grundlegende Legitimität ihres supranationalen Integrationsmodells wird zunehmend in Frage gestellt – nicht mehr nur von Einzelstimmen am Rand, sondern von strukturell vernetzten, konservativen Akteuren, die eine neue politische Philosophie vertreten:
Nationale Souveränität vor institutionellem Zentralismus: Die CPAC 2025 hat diesen Anspruch nicht nur formuliert, sondern erstmals mit konkreter strategischer Umsetzung verknüpft.
Das hat Auswirkungen:
- Institutioneller Gegendruck: Die EU-Kommission könnte – ähnlich wie in den Fällen Polen oder Ungarn – verstärkt auf finanzielle Sanktionen oder rechtliche Verfahren gegen Regierungen zurückgreifen, die sich offen gegen EU-Entscheidungen stellen. Dies kann jedoch schnell als politische Willkür wahrgenommen werden und den Gegenwind weiter verschärfen.
- Parlamentarische Umwälzungen: Wenn rechte und konservative Parteien bei der Europawahl 2024 deutlich zulegen, droht der Verlust stabiler Mehrheiten für pro-europäische Parteien. Das würde die Handlungsfähigkeit der Kommission einschränken und neue politische Allianzen notwendig machen – möglicherweise mit Rechtskonservativen als Mitgestaltern, nicht nur als Störenfrieden.
- Neue Achsen der Kooperation: Eine Allianz der „renitenten Staaten“ ist denkbar: Ungarn, die Slowakei, womöglich ein zukünftiges rechtsgeführtes Polen oder ein nationalistisches Frankreich könnten neue Formen der europäischen Zusammenarbeit außerhalb der klassischen EU-Strukturen anstoßen. Die Rede ist von einem „Europa der Vaterländer 2.0“.
Im transatlantischen Verhältnis: Vom Vasallen-Status zur Partnerschaft auf Augenhöhe?
Besonders brisant ist die Frage, wie sich diese Neuausrichtung auf das Verhältnis zu den USA auswirkt. Denn traditionell galt: Liberale Eliten hüben wie drüben halten die Bande fest zusammen – durch NATO, G7, Weltbank, UN.
Doch die politische Realität hat sich verändert:
Die CPAC Hungary 2025 machte deutlich, dass patriotische Kräfte in Europa sich zunehmend am amerikanischen Trumpismus orientieren – nicht nur rhetorisch, sondern strategisch. Zum Beispiel durch Kulturkampf statt bloßer Wirtschaftspolitik, mediale Gegenöffentlichkeit als zentrales Schlachtfeld, Souveränismus statt Multilateralismus.
Die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus hat diese Verbindung weiter gestärkt und zur Entstehung eines konservativ-nationalen Transatlantizismus geführt – eine Allianz, die sich explizit von den bisherigen liberal-globalistischen Konsensen absetzt.
Ein solcher Block könnte auch das geopolitische Gleichgewicht verändern. Themen wie, die Rolle Chinas im Welthandel, die Position zur Ukraine, oder die Aufrechterhaltung transatlantischer Militäreinsätze würden nicht mehr automatisch im Gleichklang zwischen Brüssel und Washington diskutiert. Nationale Interessen – etwa ein pragmatischer Umgang mit Russland oder ein kritischer Blick auf westliche Interventionspolitik – könnten stärker ins Zentrum rücken.
Konferenzen wie die CPAC sind Ausdruck eines kulturellen Machtwandels. Es entsteht ein internationales Netzwerk konservativer Think Tanks, Influencer, Medien und Politiker, das auf Soft Power setzt – mit klarer politischer Agenda, wie Wiederbelebung christlich-abendländischer Werte, Widerstand gegen „Wokeness“ sowie Rückgewinnung kultureller Deutungshoheit. Diese Form konservativer Internationalismus steht in direkter Konkurrenz zu westlich-liberalen NGOs, Stiftungen und supranationalen Organisationen, die lange Zeit den Ton angaben.
Fazit: Polarisierung oder neue Ordnung?
Die strategische Neuausrichtung, wie sie auf der CPAC Hungary 2025 sichtbar wurde, wirkt wie ein Katalysator für tiefgreifende Veränderungen. Im EU-Kontext droht sie die bisherigen Mechanismen zu untergraben – mit dem Potenzial, die Union in ihrer derzeitigen Form zu sprengen oder grundlegend umzustrukturieren. Im transatlantischen Verhältnis wiederum kündigt sich ein Wandel von Abhängigkeit zu ideologischer Partnerschaft an – allerdings nur, wenn die USA unter konservativer Führung stehen.
Ob daraus Polarisierung, Spaltung oder eine neue politische Ordnung erwächst, hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab:
- Der Fähigkeit patriotischer Kräfte, breite Allianzen zu bilden, ohne sich ideologisch zu radikalisieren
- Der Reaktion des liberalen Establishments: Ignorieren, bekämpfen – oder ein ernsthafter Dialog auf Augenhöhe
In jedem Fall ist klar: Die CPAC Hungary 2025 war kein episodisches Ereignis, sondern der Auftakt zu einer politisch-ideologischen Reformation, deren Wellen weit über Mitteleuropa hinausreichen.
Hoffnung, Mut und der Aufbruch einer neuen politischen Ära
Trotz aller Herausforderungen, Konflikte und Spannungen, die im Zuge der CPAC Hungary 2025 sichtbar wurden, überwiegt ein Gefühl: Aufbruch. Was sich in Budapest formierte, war keine nostalgische Rückschau auf vergangene Zeiten, sondern eine kraftvolle Vision für die Zukunft – getragen von Menschen, die an nationale Selbstbestimmung, kulturelle Identität und demokratische Erneuerung glauben.
In einer Gegenwart, die sich zunehmend von technokratischer Gleichschaltung und ideologischer Monokultur bedroht fühlt, sendet die patriotische Bewegung ein deutliches Signal: Es gibt Alternativen. Und diese Alternativen wurzeln nicht in Spaltung, sondern im Willen zur Eigenverantwortung, zur Wahrung gewachsener Werte und zur Stärkung demokratischer Prozesse – jenseits zentralistischer Dogmen.
Die politische Landschaft Europas – und darüber hinaus – steht vor einem Wandel. Doch dieser Wandel birgt nicht nur Risiken, sondern vor Allem auch Chancen. Die Chance auf eine Rückkehr zu politischer Ehrlichkeit, zu echter Bürgernähe, zu klarer Sprache und gelebter Souveränität.
Wenn die auf der CPAC 2025 vereinten Kräfte es schaffen, klug zu handeln, Dialogfähigkeit mit Standhaftigkeit zu verbinden und dabei das Gemeinwohl über Parteipolitik zu stellen, dann könnten sie zu einem stabilisierenden Element im oft orientierungslosen politischen Gefüge Europas werden.
Möge der Geist von Budapest 2025 ein Weckruf sein – nicht für Konfrontation, sondern für Erneuerung. Denn wo Mut, Werte und Verantwortung zusammentreffen, ist Veränderung nicht nur möglich – sondern unausweichlich. Die Geschichte wird zeigen, ob dieser Aufbruch zum Wendepunkt wurde. Doch das Fenster steht offen.
Und Hoffnung war schon immer der erste Schritt in eine bessere Zukunft.