Zum Inhalt springen

Buch: Der US-Dollar & die BRICS-Herausforderung

Auf dem Weg zu einer neuen globalen Finanzordnung

„Der Wert des Geldes liegt nicht in der Münze oder im Schein,
sondern im Vertrauen, das wir ihm entgegenbringen.“

Ralph Waldo Emerson

Der BRICS-Gipfel fand im August 2023 statt. Die fünf BRICS-Staaten planen weiterhin – so wird gemunkelt – eine eigene goldbasierte Leitwährung. Unterstützt wird dieses Gerücht durch mehrere Ereignisse. Aktuell erfährt die Welt massive strukturelle Veränderungen. Die Nato wird in Europa weiter in Richtung Osten und Norden erweitert. Eine unmittelbare Folge der NATO-Osterweiterung sind die militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine. In Afrika wehren sich zunehmend mehr Länder gegen ihre ehemaligen Kolonialmächte. Militärputsche, wie in Niger und Gabun, stürzen die zivilen Regierungen, die sich mit dem Westen konform zeigen.

Darüber hinaus treten anlässlich des oben genannten BRICS-Gipfels weitere Erdöl-fördernde Länder dem BRICS-Verbund bei. Darunter Länder wie Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. Diese Länder planen ihr Erdöl in anderen Währungen als dem Petro-Dollar zu handeln. Was eine weitere Schwächung des US-Dollar nach sich ziehen würde.

Russland wurde aus dem SWIFT-System ausgeschlossen. Der Ausschluss aus dem SWIFT-System bedeutet für Russland, dass russische Banken nicht mehr direkt mit anderen internationalen Banken kommunizieren können, um grenzüberschreitende Transaktionen abzuwickeln. Ohne Zugang zum SWIFT-Netzwerk ist Russland von den meisten internationalen Zahlungs- und Abwicklungssystemen abgeschnitten. Dies könnte den Handel mit anderen Ländern erschweren und die wirtschaftlichen Beziehungen beeinträchtigen. Eine solche Isolation sollte die russischen Finanzmärkte destabilisieren und das Vertrauen von Investoren und Anlegern verringern. Der Ausschluss aus dem SWIFT-System ist eine ernste Maßnahme und ist als politisches Druckmittel zu verstehen.

Es ist also nicht verwunderlich, wenn das Gerücht um eine – möglicherweise Yuan-basierte – neue Leitwährung angeheizt wird. Hinzu kommt der offensichtlich erfolglose Besuch des amerikanischen Außenministers Blinken in China. Unmittelbar darauf sank der Börsenwert des US-Dollars um etliche Punkte. China hält immense Dollarreserven auf Grund seines Exportüberschusses.
Danach besuchte der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger China, offiziell privat und ohne jeglichen diplomatischen Auftrag.
Der inzwischen 100-jährige Henry Kissinger wird in China sehr respektiert, hauptsächlich aufgrund seiner Rolle bei der Normalisierung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China in den 1970er Jahren. Als damaliger US-Außenminister spielte er eine entscheidende Rolle in den geheimen Verhandlungen mit dem chinesischen Führer Zhou Enlai.

Ob allerdings sein Besuch China und die BRICS-Länder von ihren finanziellen Plänen abbringen kann bleibt abzuwarten. Russland und China gehören bei Goldkäufen zu den vier führenden Ländern weltweit. Brasilien hat seine Goldreserven im zweiten Quartal 2021 um 53,75 Tonnen aufgestockt, wodurch das Land seine Vorräte fast verdoppelt hat. Indien ist mit 787,40 Tonnen Goldreserven recht stark vertreten und hat in den vergangenen Jahren mehr als 150 Tonnen erworben.
China lagert 2.010,51 Tonnen Gold. Das Land ist zugleich der größte Goldproduzent der Welt, dessen Anteil an der Weltförderung ca. zwölf Prozent entspricht. allerdings ist Russland mit 2.301,64 Tonnen im Besitz der größten Goldreserven und hat in den vergangenen fünf Jahren umgerechnet rund 36 Milliarden Euro ausgegeben, um seine Reserven aufzustocken und somit weniger abhängig vom US-Dollar zu sein. Damit hat es sogar China überholt. Die russische Goldindustrie ist milliardenschwer, somit muss nicht einmal viel Gold importiert werden. Die Goldreserven des Landes stiegen im 3. Quartal 2021 um 6,22 Tonnen.

Dieses Gold können die BRICS-Staaten nutzen um sich stark vom Dollar unabhängig zu machen. China ist darüber hinaus im Besitz immenser Dollarreserven. Wenn China seine Dollarreserven veräußern würde, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte. Der Verkauf großer Mengen an US-Dollar würde, durch ein Überangebot, den Wert des Dollars gegenüber anderen Währungen verringern. Eine Abwertung des US-Dollars hätte weitreichende Auswirkungen auf die internationale Handelsgemeinschaft, insbesondere auf Länder, die stark vom Handel mit den USA abhängig sind. Andererseits ist auch China von den USA abhängig, da es einen großen Anteil seiner Waren in die USA exportiert. Eine plötzliche Abwertung des US-Dollars könnte die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Exporte beeinträchtigen, da sie teurer für US-Kunden würden. Dies würde sich negativ auf das chinesische Wirtschaftswachstum auswirken. Der Verkauf von Dollarreserven könnte also ebenfalls zu Verlusten für China führen, wenn der Dollar während des Verkaufs abwertet.

Ein Auszug:

Jedoch ist die globale Wirtschaft ein vielschichtiges Netzwerk, das von verschiedenen Akteuren und Umständen beeinflusst wird. In den letzten Jahrzehnten hat die Dominanz des US-Dollars als Weltreservewährung eine wichtige Rolle gespielt. Der Dollar hat die internationale Handelslandschaft über viele Jahrzehnte geprägt und die geopolitischen Beziehungen maßgeblich beeinflusst. Doch in den letzten Jahren sind neue Mächte aufgestiegen und haben den Status quo herausgefordert. Die BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – haben eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung erlangt und drängen auf eine Reform des internationalen Finanzsystems.

Mein Buch „Der US-Dollar und die BRICS-Herausforderung“ will den Lesern die Geschichte der Dollar-Vorherrschaft und die aufstrebenden BRICS-Staaten, als mögliches Gegengewicht, näher bringen. Es will als ein Versuch angesehen werden, die aktuellen Vorgänge in der Welt beleuchten und helfen so die gegenwärtigen Umwälzungen und Umstrukturierungen besser zu verstehen. Das Buch beleuchtet die Hintergründe, die zu den Machtkämpfen dieser Zeit geführt haben, und es wirft einen Blick in eine mögliche Zukunft, um die Auswirkungen auf die globale Wirtschaft zu analysieren. Dabei werden die verschiedenen Aspekte der Thematik beleuchtet, angefangen bei den historischen Ereignissen, die zur Entstehung der Dollar-Dominanz führten, bis hin zu den aktuellen Bemühungen der BRICS-Staaten, sich dieser Vorherrschaft zu entziehen und ihre eigene Position zu stärken.

Wir werden die Wurzeln der Dollar-Vorherrschaft untersuchen. Von der Bretton-Woods-Konferenz im Jahr 1944 bis zur Aufhebung der Goldbindung im Jahr 1971 werden die entscheidenden Meilensteine auf dem Weg zur weltweiten Akzeptanz des Dollars als Leitwährung behandelt. Dabei wird auch die Rolle der Vereinigten Staaten als Supermacht und ihr wirtschaftliches und politisches Interesse an der Aufrechterhaltung der Dollarherrschaft hinterfragt.

Ein weiterer Teil des Buches widmet sich den BRICS-Staaten und ihrem Aufstieg als wirtschaftliche Schwergewichte. Jedes Land wird als Einzelnes betrachtet, um seine spezifischen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklungen zu analysieren. Alle fünf Länder haben unterschiedliche Herausforderungen und Chancen, aber alle streben danach, ihre eigene Stimme in der globalen Wirtschaftsordnung zu haben. Ebenso werden ihre Bemühungen, alternative Währungs- und Finanzstrukturen aufzubauen, detailliert untersucht.

Darüber hinaus werden die Konflikte und Spannungen zwischen dem US-Dollar und den BRICS-Staaten näher betrachtet. Ich möchte aufzeigen wie die Vereinigten Staaten ihre Dominanz in der Weltwirtschaft mit allen Mitteln verteidigen und Maßnahmen ergreifen, um den Status des Dollars zu erhalten. Gleichzeitig bilden die BRICS-Staaten ihre eigene Wirtschaftsallianz und suchen nach Möglichkeiten, sich der Abhängigkeit vom Dollar zu entziehen. Diese Auseinandersetzung um Macht und Einfluss hat Auswirkungen auf die globale Stabilität und wird möglicherweise zu einer Neugestaltung der internationalen Finanzarchitektur führen.

Desweiteren wird ein Ausblick auf die Zukunft geworfen. Wie könnte die Weltwirtschaft in den nächsten Jahrzehnten aussehen? Welche Rolle spielen die BRICS-Staaten und der Dollar? Welche Szenarien sind denkbar und wie könnten sie sich auf die verschiedenen Akteure auswirken? Diese Fragen werden auf Grundlage von aktuellen Entwicklungen und Trends diskutiert, wobei sowohl optimistische als auch pessimistische Szenarien beleuchtet werden.

Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass dieses Buch keine endgültigen Antworten liefern kann. Die Dynamik zwischen dem US-Dollar und den BRICS-Staaten ist zu komplex und vielschichtig, und die Entwicklungen sind noch im Gange. Dieses Buch möchte vielmehr dazu anregen, über die gegenwärtige Weltordnung und die möglichen Veränderungen, auch jeden einzelnen von uns direkt betreffend, nachzudenken. Dieses Buch bietet eine Fülle von Informationen, Analysen und Perspektiven, die es dem Leser ermöglichen, sich ein eigenes Bild zu machen und weiterführende Diskussionen anzuregen.

Die Dollarherrschaft und die aufstrebenden BRICS-Staaten sind ein Thema, das nicht nur Wirtschafts- und Finanzexperten betrifft, sondern uns alle. Die Entscheidungen, die in den kommenden Jahren getroffen werden, könnten die Weltwirtschaft nachhaltig prägen und die geopolitischen Beziehungen neu ausrichten. Es liegt an uns, diese Entwicklungen zu verstehen und aktiv daran teilzuhaben. Es liegt an uns, die Zusammenhänge der gegenwärtigen Geschehnisse, die uns unmittelbar betreffen und umgeben, mit diesen weltumspannenden Geschehnissen zusammen zu bringen. Wir müssen verstehen, dass die gegenwärtige Entwicklung in Politik und Wirtschaft unmittelbar mit den Kämpfen der zwei Kontrahenten zusammenhängt.

Dieses Buch ist eine Einladung, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und einen Blick hinter die Kulissen der globalen Wirtschaft zu werfen. Es ist eine Einladung, die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft der Dollar-Vorherrschaft und der BRICS-Staaten zu entdecken. Es ist mir ein Anliegen Sie einzuladen in diese Welt mit mir einzutauchen, die voller Herausforderungen, Chancen und ungewisser Perspektiven ist. Entscheidungen, die diesbezüglich von den zwei Kontrahenten getroffen werden könnten, berühren jeden Einzelnen von uns unmittelbar – daher sollten wir uns darum bemühen sie zu verstehen, sie zu diskutieren und gegebenenfalls zu beeinflussen.

Mein Buch erhebt keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit oder gar Vollständigkeit. Es spiegelt lediglich meine Eindrücke in Bezug auf die gegenwärtige globale Finanzwelt und den geopolitischen Ereignissen der neuesten Zeit wider.

In Anbetracht der rasanten Veränderungen in der globalen Wirtschaftslandschaft und der anhaltenden Debatte über die Vorherrschaft des Dollars und den Aufstieg der BRICS-Staaten, ist es, nach meiner Meinung, von entscheidender Bedeutung, die Entwicklungen der letzten Jahre zu reflektieren und mögliche Zukunftsszenarien zu betrachten.

Schreiben Sie einen Kommentar